Das Entwicklungsvorhaben "Lebendige Hase"

Die Hase, der Osnabrücker Stadtfluss, ist für das niedersächsische Oberzentrum eine wertvolle Naturressource. Das Gewässer, das Osnabrück auf einer Länge von 17 Kilometern durchfließt, ist der einzige natürliche Lebensraum, der sich geschlossen durch das ganze Stadtgebiet zieht. Als Vernetzungselement hat der Fluss damit eine besonders wichtige Bedeutung für das Ökosystem Stadt – der Fluss ist die Schnittstelle, der sämtliche Wasserläufe und damit die Lebensräume aller im und am Gewässer lebenden Organismen in Osnabrück miteinander verbindet.

Nicht nur für Tiere und Pflanzen, sondern auch für die Menschen in Osnabrück ist die Hase ein wertvolles Naturareal. Gerade in der Innenstadt dienen der Fluss und seine grünen Randbereiche als Erholungsraum und Ruhezone. Der Ausbau des Haseuferwegs für Fußgänger und Radfahrer gehört zu den langfristigen städtebaulichen Vorhaben in Osnabrück. Mit dem Lückenschluss zwischen Neumarkt und Neuer Mühle per Stelzenkonstruktion über dem Wasser, der sogenannten „Troglösung“ an der Schellenbergbrücke oder dem Brückenschlag im Bereich der Turner sind zuletzt wichtige Teilstücke hinzugekommen, durch die neue Wegeachsen im Stadtkern und als Zubringer zu Wohngebieten entstanden sind.  

Alles, was Sache des Stadtflusses ist, läuft in Osnabrück im Entwicklungsvorhaben "Lebendige Hase" zusammen, das im Rahmen eines von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projektes gegründet wurde, um Vorhaben zum Schutz und zur Revitalisierung des Gewässers zu initiieren und zu koordinieren. Mit dem Entwicklungsvorhaben verfolgt Osnabrück das Ziel, die Hase schrittweise als natürlichen, geschichtlichen und städtebaulichen Raum wieder zu beleben und zu einem wichtigen Bezugspunkt für das Leben der Menschen in der Stadt zu machen. Wichtige Schritte waren die naturnahe Umgestaltung der Hase im Bereich Gewerbegebiet "Hasepark" sowie die Öffnung der Hase in den Bereichen Bruchstraße und "Oewer de Hase". 

Unter dem Dach der "Lebendigen Hase" haben städtische, private und institutionelle Vorhaben zum Stadtfluss ebenso wie schulische Projekte und die begleitende Öffentlichkeitsarbeit ihren Platz. Den Handlungsrahmen für die Hase steckt das städtische Fließgewässerschutzprogramm ab, das Osnabrück zur Verwirklichung der Ziele des Niedersächsischen Fließgewässerprogramms und der EU-Wasserrahmenrichtlinie aufgelegt hat. Daraus leitet sich ein Maßnahmenkonzept ab, das abhängig von städtischen Haushaltsmitteln und der Förderung des Landes umgesetzt wird. Dabei stehen folgende Ziele im Mittelpunkt: 

  • - Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit
  • - Verbesserung der biologischen Gewässergüte 
  • - Ausweisung/Entwicklung von Gewässerrandstreifen und Anlage standortgerechter Ufergehölze
  • - Laufverlängerung und Wiederanhebung der Gewässersohle
  • - Anlage naturraumtypischer Auengewässer
  • - Zurückdrängung ackerbaulicher Nutzung im Überschwemmungsgebiet
  • - Verbesserung der Rückhaltung und der Behandlung der Oberflächenwässer
  • - Wiederentdecken der Hase als Rückgrat für die städtebauliche Entwicklung
  • - Stärkung der Funktion als Erlebnis- und Erholungsraum